Wie alles begann...


„Scheisse bin ich voll, ich penn gleich ein. Stellst Du nen Wecker damit wir den Flieger nicht verpassen?“ 
Symbolfoto

„Nein man, mach Du!“

„Ach Scheiss drauf“

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„Ey, wie viel Uhr haben wir?“

„20:30“

„Wann fährt der Shuttle?“

„20:30“


Aber der Reihe nach:
1 Jahr nach unserem gelungenen Roadtrip nach Kreta (zur Erinnerung: www.roadtrip2crete.de) hatten wir nicht so lange Urlaub um erneut solch eine Reise anzutreten und entschieden uns für die Light Version. 
Ankunft nach 13 Stunden Tortur
Eine Flugreise nach Kreta und das Wohnen im Mietwagen. 
Losgehen sollte es am 17.06. mit Flug AB 2740 von Düsseldorf nach Heraklion. 
Abflug um 13:15 Uhr.

Der Morgen war recht hektisch, da wir, unabhängig voneinander, mal wieder nichts gepackt hatten und dies dann spontan erledigten.

Zähneputzen im Wohnwagen
Hotdog Menü am Flughafen
Julia W. war so freundlich uns auch dieses
Jahr zu unterstützen, nachdem Sie uns zuvor für unseren Roadtrip bereits einen vorzüglichen Schokokuchen gebacken hatte, der Rams am darauf folgenden Sylvester noch in die Bredouille bringen sollte (dies ist aber eine andere Geschichte). Sie fuhr uns jedenfalls zum Düsseldorf International Airport.

Diesen erreichten wir bei sonnigen 22°C, ca. 1,5 Stunden vor dem geplanten Abflug.
Wir gaben unser Gepäck auf und entdeckten das „Spezialangebot“ des Hotdog Verkäufers. 1 Hotdog + 1 Flasche Miller für 5 Euro. Wir schlugen sofort zu.
Wir standen schließen nicht nur auf sämtlichen Biersorten dieser Welt, sondern fuhren auch schon immer voll auf Hotdogs ab. Vor allem wenn man diese selbst belegen konnte.
Wir aßen draußen auf dem Bordstein des Taxistandes und rauchten nach dem Essen noch eine.


Kurz danach wollten wir abchecken, wann wir ins Flugzeug können, bzw. in den Boarding Bereich und sahen auf der Anzeigetafel, dass unser Flug 30 Minuten Verspätung hatte. 

Wir nahmen es gelassen. 

Als 1:30 Verspätung angezeigt wurden, waren wir dann schon etwas genervt

Als plötzlich 2 Stunden Verspätung angezeigt wurden, fingen wir an zu Googlen, ob wir irgendetwas herausschlagen können. Wir konnten. Zumindest Verpflegung. 

Wir gingen zum Schalter und fragten freundlich nach, ob man uns mit einem Hotdog und einem Bier entschädigt. Die nette Dame grinste und verwies uns an eine weitere nette, und vor allem gutaussehende Dame mit aktzeptablem Ausschnitt, die uns dann einen Verpflegungsgutschein überreichte. Jeder 5 Euro. Wir überlegten kurz die "Tabledance Nummer" abzuziehen und ihr den Gutschein woholwollende zwischen die Brüste zu stecken, verwarfen diesen Gedanken aber schnell. Zum einen waren wir aus dem Alter raus und zum anderen hatten wir sowieso nicht die Eier dies nüchtern und am hellichten Tag mitten auf dem Flughafen zu tun. Außerdem hatten wir Bock auf ein Bier und nen Hotdog.

Die Freude war allerdings nur von kurzer Dauer, als wir auf der Anzeigetafel sahen, dass unser Flug um weitere 2 Stunden verschoben wurde. Wir gingen erneut zum Schalter, wo sich bereits eine Menschentraube gebildet hatte.
Wir fragten kurz nach und man erklärte uns, dass etwas nicht stimmte und im Vertrauen sagte uns eine genervte, aber nach außen freundliche Mitarbeiterin, dass sie wegen des Nachtflugverbotes nicht glaube, dass der Flug heute noch von Düsseldorf aus starten würde und er sich noch weiter verspäten würde. Mehr wusste Sie aber leider auch nicht. 

Kurz darauf kam die offizielle Info, dass der Flug erst um 0:30 Uhr ab Köln ginge und wir für die Wartezeit bis dahin ein Zimmer im Maritim sowie ein Abendessen dort bekommen würden.
„Coole Nummer“ dachten wir und freuten uns, während sämtliche andere Reisende mit den Nerven am Ende waren.
Beim Abholen des Gepäcks gab es tatsächlich Kreislaufzusammenbrüche mit Sanitäter Einsätzen und verzweifelten Menschen, die teilweise wie Zombies in einer Horror Parodie umherirrten.
Symbolfoto
Eine ältere Frau kam zu uns, schaute uns verzweifelt in die Augen und machte mit beiden Händen eine Bewegung wie ein italienischer Fußballer, der dem Schiedsrichter zu erklären versucht, dass er keine ‚Schwalbe gemacht hat. 

Dabei schrie Sie uns mit Tränen in den Augen und einer Stimme wie Axl Rose bei "Welcome to the Jungle" an: „Hunde, Hunde, Hunde. Kann mir denn keiner sagen was mit meinen Hunden ist? Was ist mit meinen Hunden, Hunden, Hunden?“ „Keine Ahnung, fragen Sie doch mal am Schalter nach“.

Uns war das alles zu viel Trubel.
Wir besorgten uns im Flughafenrewe eine Flasche Wodka und 2 Flaschen Red Bull, holten uns bei einer netten Bäckerin 2 leere Plastikbecher, die Sie uns bis obenhin mit Eis auffüllte. 
„Hast Du Bock einen mit uns zu trinken?
„Jungs, würde ich gerne machen, aber ich muss leider noch bis heute Abend arbeiten. Danach gerne. Wenn Ihr Eis Nachschub braucht, kommt jederzeit vorbei“.

1. Wodka am Flughafen
Den 1. mixten wir uns sofort auf einer Bank im Gebäude, den 2. beim Warten auf unser Gepäck, wo es nun etwas ruhiger geworden ist.

Im Maritim angekommen informierte man uns, dass uns ein Schuttle um 20:30 Uhr am Busbahnhof vorm Terminal nach Köln bringen würde. 

Wir hatten knapp 3,5 Stunden Zeit uns zu betrinken. 
Wir schafften es in 60 Minuten.


Rams während eines Parabelflugs in Zimmer 734

Die Flasche war leer, wir spielten bei lauter Musik randalierender Rockstar im Hotelzimmer und versuchten uns bei abgefahrenen Stunts in der Luft zu fotografieren (zerstörten natürlich nichts, da wir gut erzogen wurden), pinkelten aus dem 7. Stock und lachten uns schlapp darüber, was wäre, wenn das jemand von der Flugsicherung oder aus dem nahen Tower gesehen, mit dem Handy gefilmt und bei Youtube hochgeladen hätte. 
Dann fingen die Simpsons an, was wir eigentlich nicht verpassen wollten.

Wir entschieden uns aber dann doch für das Abendessen, das uns versprochen wurde. 

Kater-Abendessen im Maritim
Mit Badeshorts, Flip-Flops und einer ordentlichen Wodka Fahne betraten wir das Restaurant und entschuldigten uns als aller erstes beim Personal am Eingang für unser unangemessenes Erscheinungsbild.
 „Kein Problem, hauptsache Sie fühlen sich wohl“ hieß es.

Wir bestellten Kölsch und schlugen uns den Magen mit wirklich leckerem Essen voll.
Das Kölsch blieb nahezu unangetastet. Wasser wurde nachbestellt. 

Nach dem Essen gingen wir wieder aufs Zimmer und machten den Fernseher an, legten uns aufs Bett und unterhielten uns bis zu o.g. Konversation nicht mehr.

Dann ging alles ganz schnell. Wir schmissen unsere Klamotten auf den Gepäckwagen, den wir komischerweise mit in unser Zimmer genommen hatten, und sprinteten los. 
„Hast Du das Hotel-Duschgel aus dem Zimmer mitgenommen? Das kann man immer mal gebrauchen wenn wir im Auto pennen“ „Nein, lass uns nochmal kurz zurück und das holen“ „ok“.

Wir checkten in Rekordzeit aus und sprinteten zum Busterminal. 
Dachten wir. Wir liefen kurz orientierungslos, verschlafen und genervt in die falsche Richtung, machten einen Zeitcheck und merkten, dass der Bus vor 10 Minuten hätte abfahren sollen. 5 Minuten später kamen wir ab Terminal an. Wir fragten uns durch und erfuhren, dass der Bus bereits abgefahren ist. 
„So eine ******************* und ******** ver******** ******************" Wir sind die allergrößten Trottel die es gibt. Warum können wir nicht mal in den Urlaub fahren wie jeder andere auch?" fluchten wir beide.
„Ja Bruder, wir haben 2 Möglichkeiten. Taxi oder S-Bahn“. „Ich frag mal am Schalter nach, ob die uns ein Taxi Organisieren”.

Gesagt.Getan. 10 Minuten später fuhr ein von der Fluggesellschaft gesponsertes Taxi vor, das uns nach Köln kutschierte. Der Taxifahrer war ein extremer Schwartlappen und wir eigentlich nicht in der Stimmung uns zu unterhalten.
Vor allem hatten wir Kopfschmerzen vom nicht mehr nachfließenden Alkohol.
Wir erfuhren, dass der Taxifahrer schon einige Büttenreden für die Düsseldorfer Karnevalsprominenz geschrieben habe. 
Was uns als Kölner überhaupt nicht beeindruckte. Im Gegenteil, unsere Mimik spiegelte vermutlich eine Mischung aus Ekel und noch mehr Desinteressierte wieder, was der Taxifahrer im Rückspiegel bemerkte. 
Nun haute er einen Kalauer nach dem anderen raus. Natürlich alles Pro Düsseldorf und Contra Köln. Wir mussten lachen, weil sich der Taxifahrer selbst unglaublich lustig fand und dachte, dass wir nun auch über seine Gags lachten. Ein Teufelkreis, der uns aber die Fahrt ins gelobte Land gefühlstechnisch erheblich verkürzte.

Flugverspätung - Bestätigungsschreiben für alle Fälle

In Köln angekommen waren wir natürlich die letzten, da der Bus kurz vorher ankam. Die Schlange war gigantisch und es waren nur 2 Schalter geöffnet. Nach 30 Minuten Wartezeit wurde beinahe die Halle geräumt, da ein Türkischer Familienvater mit seiner Famile eine kleine Erkundungstour am Flughafen machte und sein Gepäck einfach neben unser Schlange abstellte. Polizisten näherten sich langsam und per Funk wurden schon erste Absprachen zur Räumung getroffen. Dann erschien plötzlich der freundliche Türke, der sich keiner Schuld bewusst war und entschuldigte sich nach einer lautstarken Ansage des Polizisten kleinlaut.

Nach weiteren 30 Minuten Wartezeit (also nunmehr nach einer Stunde Wartezeit in der Schlange), erfuhren wir, dass der Flug auf 2 Flieger aufgeteilt werden muss, da die bereitstehenden Maschinen zu klein sind. Unser Flug startet erst um 02:10 Uhr. Langsam waren wir echt genervt. Wir mussten weitere 3 Stunden Zeit totschlagen.

Wir setzten uns einfach irgendwo auf den Boden und guckten uns Rambo 4 auf dem Laptop an. Zwischendurch mussten wir mehrere Male die Position wechseln, da es der Fahrer einer Kehrmaschine auf uns abgesehen hatte.
Wir googleten noch etwas über die Rechte von Flugreisenden bei Verspätungen und stießen auf eine neue EU Richtlinie, die uns in unserem Falle 400 Euro Entschädigung pro Person einbringen würde. 
Wir redeten über unseren letzen Roadtrip und waren der Meinung, dass wir im nächsten Jahr unbedingt wieder solch eine Tour starten müssen. Dann ist man wenigstens nicht auf Fluggesellschaften oder sonstige Trottel angewiesen und kann tun und lassen was man will. Getreu nach dem Motto der alten Hippies in Matala: "Today is life, tomorrow never comes"


today is life....


Pläne für den Roadtrip schmieden und eine Runde "Rambo 4"

Die ersten Pläne wurden geschmiedet. Wir überschlugen kurz die Kosten für einen Roadtrip dieser Art, waren skeptisch, da nicht so billig wie vermutet. 
Dann kalkulierten wir einfach die 800 Euro Entschädigung rein, die uns ja laut Google zustehen und das Ding war geritzt.

Einige Monate später, als unser Kumpel Jansen aus Berlin zu Besuch kam, erzählten wir ihm von der ewigen Flugverspätung und der ganzen Action und auch davon, dass nächstes Jahr wieder ein Roadtrip ansteht. 
Er, als alter Roadtrip erprobter (3 Monate durch Neuseeland) wollte sofort mit und ab sofort planten wir zu Dritt weiter.

Als aller erstes schrieben wir aber die Fluggesellschaft wegen der Entschädigung an. Diese zahlte natürlich nicht, aber immerhin gab es einen Fluggutschein. Letztendlich, nach einigem Hin und Her und 13 Monaten Schriftverkehr über 800 Euro.

Da wir dieses nicht verkaufen dürfen (zu diesem Zeitpunkt im Januar hatten wir auch erst einen Gutschein für uns beide über 400 Euro) und er nicht übertragbar ist, brauchten wir Geld. Wir überlegten einige Zeit, bis wir hörten, dass ein DVD Sammler seine Sammlung loswerden möchte. Wir überlegten diese dann aufzukaufen und mit unserer Sammlung zusammen auf einem Wochenendmarkt zu verkaufen. Wir kontaktierten den Verkäufer, einigten uns auf einen Preis und vereinbarten einen Abholtermin. 

ein Teil unser Ware
Wir fuhren vor und staunten nicht schlecht. Die Menge an Kartons hatten wir definitiv unterschätzt. Mit viel Mühe konnten wir alles im Auto verstauen. Wir luden die Filme zu Hause aus und besorgten uns auf Leihbasis Tapeziertische und Plastikwannen für den Markt. 

Im Web 2.0 fanden wir spontan einen Markt mit Überdachung. Dies war wichtig, da es laut der blonden Wetterfee, die wir gerne mal bei einem Wet T-shirt Contest sehen würden, regnen sollte.

Wir hatten noch viel Arbeit vor uns. 
Wir druckten Spezialangebots-Preise und laminierten diese in A3 (die wir letztendlich nur dazu verwendeten die 18+ Filme vor dem Ordnungsamt zu verstecken. So konnten wir immer wenn jemand zu unserem Stand kam, der nicht nach Ordnungsamt aussah anflüstern:
"Pssst, hey du. Für Dich haben wir auch noch ein paar Spezial Filme. Du siehst so aus, als hättest du Interesse.Komm mal hier rum“) und bauten den Stand im Wohnzimmer 1:1 auf. „Scheisse ist der groß!


unser erster Käufer - Schallplattenlieferung frei Haus. 100 Euro in der Tasche
Unserer erster Verkauf war die Schallplattensammlung an Nilpferd

Sascha kaufte auch noch ein paar DVDs und gab uns wertvolle Tipps
Wir verkauften unsere ersten 300 DVD's dann direkt über Facebook an Freunde. Den Rest wollten wir noch chronologisch in Kisten sortieren, damit wir ungefähr wissen, wo ein Film ist, falls ein Kunde nachfragen sollte (Wir hatten eine Excel Tabelle aller Filme parat).


Parallel zum Sortiervorgang, ließen wir uns bis ca. 3 Uhr nachts ordentlich mit Wodka RedBull volllaufen. Was zur Folge hatte, dass wir mit ca. 2 Stunden Schlaf auskommen mussten.

Um 6 Uhr wollten wir nämlich losfahren. Ungefähr so, wie wir uns kurz vorher verabschiedet hatten, trafen wir gegen halb 7 wieder aufeinander und hatten beide ziemlich miese Laune und noch weniger Lust irgendetwas zu tun, als unseren Rausch auszuschlafen. 

Abfahrt zum Markt
Es regnete in Strömen und wir hatten 5°C. Das Auto konnten wir abends zuvor auch nicht mehr wie geplant beladen, da wir sonst gegen §316 Stgb verstoßen hätten.
Also mussten wir dies nun morgens früh im Dunklen, bei Regen und eiskaltem Wind  erledigen. 20 Minuten und ein zerstörtes Blackberry später fuhren wir gegen ca. 07:30 Uhr los und verstießen vermutlich immer noch gegen §316 Stgb. Darauf konnten wir jetzt aber keine Rücksicht mehr nehmen. Wir mussten schließlich Geld verdienen.

„Bis wann müssen wir da sein?“ „7-8 Uhr stand da“  „Bock auf nen Egg McMuffin Bacon?Auf zu Mc’s?“ „Gute Idee, auf jeden Fall!
Da wir kaum Zeit hatten aßen wir während der Fahrt und kamen dennoch etwas zu spät, da wir uns wie üblich wenn wir zusammen unterwegs sind, verfahren hatten.

Wir ließen uns am Infostand beraten, versuchten einen Körperscan bei der gut aussehenden und sehr hilfsbereiten jungen Mitarbeiterein des Marktorganisators. Mission Impossible, es handelte sich um einen Outdoorprofi. Wir verfluchten das Zwiebelprinzip bei der Kleidung und entschieden uns für einen Platz bei den Profiverkäufern. 

Dieser war zwar etwas teurer, aber wir dachten, dass wäre irgendwie cooler. War es letztendlich auch.

1. mehr Umsatz als bei den Trotteln die sich privat mit einer Decke bei Wind und Wetter hinstellen und gute Miene zu bösem Spiel machen
2. die Profiverkäufer sind unbewusst unterhaltsamer als ein Drehbuchautor für Trash TV kreativ sein kann


Da wir zu spät waren, konnten wir unser Auto nicht mit zum Stand nehmen, da schon diverser Trödel im Weg stand.
Shit, warum sind wir nur solche Trottel und waren noch bei MC's?

Also mussten wir wieder schleppen und hatten am Stand keine Rückzugsmöglichkeit um sich mal kurz aufzuwärmen. Egal. Brauchten wir erst mal nicht. Wir bauten unseren Stand auf und schon schwirrten zig Menschen um uns herum und wühlten in den Kisten, die wir noch nicht mal ausgepackt hatten.
Wie sich später herausstellte, waren es DVD Profihändler von anderen Ständen. Wir wurden regelrecht überrumpelt, hatten einen guten Kater, waren müde, haben gefroren und eigentlich keinen Bock auf diese Kacke. Naja, die ersten 200 Euro waren eingenommen, aber wir wurden ordentlich über den Tisch gezogen.

unser Marktstand
Der Verkauf lief danach schleppend an. Gegen 10 Uhr besuchten und Nilpferd, Nadine, Julia A.,Jens und Alexa. Julia A. ahnte um unsere Müdigkeit und unseren Kater und brachte uns glücklicherweise 2 Dosen Redbull mit. Wir hatten keine Ahnung wie das Zeug ohne Wodka schmeckt, aber hauptsache wir wurden einigermaßen fit. 

Wir konnten eine kurze Pause einlegen um selbst mal über den Markt zu schlendern und bei der Konkurrenz zu schnüffeln. 
Gegen Mittag waren wir wieder fit und organisierten uns an der nächsten Tanke ein leckeres Mittagessen. Bifi-Roll XXL, Gorbatschow Lemon und Lucky Strike. Das musste erstmal reichen. Richtig essen wollten wir nach getaner Arbeit. Auf Firmenkosten selbstverständlich.

Der Verkauf wurde immer besser, am späten Nachmittag hatten wir allerdings keinen Bock mehr und fragten die anderen Händler, mit denen wir uns mittlerweile gut verstanden, ob Sie uns nicht den Rest zu einem Pauschalpreis abkaufen wollen. 
Man verneinte mit der Begründung, dass die besten Filme weg sind und sie selbst den Keller mit mehreren 10.000 Filmen voll habe.
Wir luden also den Kram ins Auto ein und setzten sofort alles bei Ebay rein.

5 Tage später waren wir alles los. Auf den Stundenlohn umgerechnet eine absolut nicht lohnenswerte Aktion. In unserem Falle allerdings schon, da wir ja schon irgendwie Spaß dran hatten und die Urlaubskasse damit gefüllt wurde.

eine von zig Spesesausgaben
Ein Running Gag entwicklete sich. Ausgaben aller Art während der Tage der DVD Action wurden als „Spesen“ deklariert, was dann auch immer laut gerufen und celebriert wurde wurde. Wodka, Bier, Pizza, Zigaretten. Alles was man halt so zum Überleben braucht. Wir hatten das Gefühl mehr Spesen auszugeben als mit den Verkäufen einzunehmen.

Letztendlich blieben 600 Euro hängen, mit denen wir dann an der Börse handelten. 
Wir wetten auf einen kurzfristig fallenden Euro, dann auf einen kurzfristig steigenden Euro (im Zuge der Griechenlandentscheidungen). Dann auf steigende Amazon Aktien, Goldmann Sachs, auf einen steigenden Goldpreis. Auf jeden Scheiss, von dem wir uns was versprachen. Leider war die Goldnummer ein Totalverlust und wir setzten 400 Euro in den Sand. Durch Gewinne mit den anderen Optionen glichen wir den Verlust allerdings einigermaßen aus und hatten wieder annähernd unsere 600 Euro Startkapital.

mal wieder eine Ladung Ebay Pakete wegbringen
Später kauften wir noch eine Playmobilsammlung, Kinderbücher und diverses anderes Zeug und verkauften dieses ebenfalls bei Ebay weiter. Mit eher mäßigem Erfolg. Bei solchen Verkäufen verdient eigentlich nur Ebay und die Post. 

Vor allem schlägt man sich echt mit massenhaft nervigen Ebaykunden herum. Z.B. kaufte einer etwas für 1 Euro und wollte die DVD persönlich abholen. "Kein Problem" sagten wir. "am Mittwoch?" "Och, nö, Mittwoch ist im Wetterbericht Regen angesagt. Ich würde sagen, ich warte mal besseres Wetter ab und komme dann spontan vorbei". Anderes Besipiel: "Ich möchte die DVD nicht kaufen. Ich besitze sie selber, aber können Sie mir bitte das Cover einscannen und mailen? Ich habe meines nämlich verloren".

unsere VIP Kunden belieferten wir höchstpersönlich


Wir planten für den Trip eine gemeinsame Urlaubskasse. Also nahmen wir ein Sammelkonto und schafften es irgendwie, nach harter Arbeit, den vorher kalkulierten Betrag aufzubringen.
Hier war das Problem, dass wir bei jeder Kalkulation auf ein anderes Ergebnis kamen und beschlossen, die nächste Kalkulation mal komplett nüchtern durchzuführen. Diese war dann auch einigermaßen plausibel.
Eines Nachts, als wir die Tour nochmals grob durchplanten, fragten wir uns, wie wir eigentlich an die Fährtickets kommen, die wir bereits Monate vorher gebucht hatten. Wir checkten die Emails. Dort bedankte man sich lediglich für die Zahlung. Also schrieben wir die Fährgesellschaft an. „Die Email konnte nicht zugestellt werden“  „Scheiss drauf, ist doch typisch griechisch, das wird schon“. Schaun wir mal.
Wir schrieben noch eine Email, auf die man dann auch antwortete. 
2 Wochen vor der Abreise gab es dann aber ein ganz anderes "Problem". Wir stellten fest, dass unser nicht bei 100% klarem Kopf erstellter Zeitplan absoluter Bullshit war. Zum einen planten wir über unseren Urlaub hinaus und zum anderen hatten wir in Italien viel zu viel Zeit und in Griechenland viel zu wenig Zeit. "Was zu Geier sollen wir eigentlich 8 Tage in Italien machen?" "Hmmm, gute Frage. Keine Ahnung. Irgendwas hatten wir uns doch damals beim Buchen dabei gedacht. Sollen wir mal gucken ob wir die Fähre umbuchen können?" "Ja!"
Hier wurde auf diverse Emails wieder nicht reagiert, also wollten wir das telefonisch klären. Wir verstanden ungefähr 40% des Telefonates, was aber letztendlich ausreichte. Die nette griechische Telefonstimme war vollkommen unbürokratisch und buchte ohne Probleme auf unseren Wunschtermin um (vom 1.9. auf den 27.08.), nannte uns eine neue Buchungsnummer und sagte, wir sollen die alte Bestätigung ausdrucken, die neue Buchungsnummer vermerken und dann am 27. zum Brindisi Fährbüro kommen. Dort würde man uns dann das korrekte Ticket ausdrucken.
"Hat das mit dem Umbuchen geklappt?"

"Ja, war kein Problem"


"...scheisse, allerdings auf den 27.08"
"Ja, dann ruf da nochmal an, sonst müssen wir von Rom aus da durchheizen um die Fähre zu bekommen. Wir wollten doch am 29. fahren"
Wir entschieden uns für einen weiteren Versuch per Email an die Zentrale, da es uns als größeres Problem erschien, dies alles telefonisch mit der griechischen Gesellschaft zu klären. Wir bedienten uns eines Uralten Tricks um uns von der Masse der Anfragen abzuheben und ein offenes Ohr per Email zu finden, bzw. überhaupt eine Antwort zu bekommen. 
Wir schleimten, dass wir mit einem "very beautiful girl" gesprochen hätten und entschuldigten uns vielmals für unsere dämliche Aktion. Wenige Stunden später antwortete uns die nette Theodora höchst persönlch. Alles wäre easy  und sie hätte für uns umgebucht. Unsere neue Buchungsnummer für den 29. nannte Sie uns auch.

Rams machte sich plötzlich Sorgen bzgl. des Überquerens der Serbischen Grenze. Man versuchte ihn zu besänftigen. 
„Ja, Ihr habt gut reden. Ihr fahrt da gemütlich und entspannt rüber und ich werde dann im serbischen Knast gefickt!"
„Ach, ruf doch beim Auswärtigen Amt an und frag nach“

Wir hatten Freitagabend, 02:00 Uhr. Rams wählte und fragte nach, ob es Probleme geben könnte. „Entschuldigung, hier ist die Notfallhotline für deutsche Staatsangehörige die in Not sind. Bitte rufen Sie Mo-Fr. von 09 – 18 Uhr die Bürger Hotline an. Dies wurde dann einige Tage später auch erledigt. Es gibt kein Problem und wir können alle zusammen über die Grenze fahren.
Probleme, die wir noch kurzfristig klären müssen sind zum einen die geforderten Unterlagen für manche Ländern. Zum einen brauchen wir eine beglaubigte Vollmacht, das wir das Auto fahren dürfen, obwohl es uns nicht gehört, dann eine grüne Versicherungskarte, auf der ein ganz spezielles Kürzel nicht eingetragen sein darf, da es sonst in Serbien Stress gibt. Dann noch Warnwesten, nen Feuerlöscher und 2 Warndreiecke. 

weiter gehts dann nach und nach im Blog...

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